Narrenbaumstellen

Wie bereits in der Chronik erwähnt, waren die Schnogedätscher die Zunft, welche in Freiburg im Jahre 1961 die Sitte des Narrenbaumstellens einführte.

Viele Jahre wurde immer der gleiche Narrenbaum am Schmutzige Dunschtig aufgestellt. Seit 1996 wird jedes Jahr im Mooswald ein neuer Narrenbaum geschlagen. Da zur selben Zeit auch die Mooswaldwiibli, Wetterhexen, Ammonshörner und Mooskrotten einen Narrenbaum im Mooswald schlagen wird dieses Ereignis zünftig mit Lagerfeuer und allem drum herum gefeiert.

Der Narrenbaum wird am Schmutzige Dunschtig vom "alten THW", das ist beim Bahnübergang in Freiburg-Mooswald, über das Lachendämmle, Obere Lache, Im Wolfswinkel und Elsässer Straße zum Aufstellungsort (Marktplatz) getragen. Dort wird dann der Baum vorbereitet und unter Aufsagen des untenstehenden Spruches mit den einzelnen Symbolen verziert.

Am Rosenmontag nach dem Umzug durch Freiburgs Innenstadt wird der Baum wieder abgebaut.

Spruch zum Narrenbaumstellen

Liebe Leute lasst Euch sagen,
18 Uhr 11 het Glocke g'schlage,
heut' beginnt für alle Leut'
unser schöne Fasnetszeit.
Kommt alle her und hört und seht,
was hier bei uns vor sich geht.

Bei de Sparkass hier im Weste,
do stelle mir den Narrenbaum he,
als sichtbares Zeichen der edlen Narretei.
Und damit jeder weiß, was er bedeutet,
werden von uns nun die einzelnen Zeichen erläutert.

Das Narrenzepter hängen wir als erstes dran,
dass die Frau daheim nicht mehr meckern kann,
der Narr regiert und kommt er auch erst heim um drei,
s'isch Fasnetzeit, was isch denn do dabei.

Ihr Fraue seid doch net so dumm
und nehmt es eueren Männern krumm,
kommt zu uns mit viel Humor und Witz
und setzt euch auf die Narrenmütz.

Und wollt unerkannt ihr bleiben,
zeigen wir euch hier Möglichkeiten,
nehmt die Maske, sie ist schnell zur Hand,
und ihr bleibt den ganzen Abend unerkannt.

Den Schlüssel sollt ihr auch nicht vergessen,
denn es ist gar nicht schön den Nachbarn zu wecken.

Der Dätscher, den wir nun an den Narrenbaum hängen,
der isch für selli, wo gar nit mehr heim welle,
einmal muss man auch finde den Schluss,
besonders, wenn man am nächsten Tag wieder schaffen muss.

Um den Heimweg euch zu erleuchten,
bei Schnee und Nebel und sonstigen Schwierigkeiten,
hängt an eure Haustür eine Latern,
denn wenn ihr das Licht seht,
dann seid ihr dem Bett nicht mehr fern.

Doch wehe am nächsten Morgen,
wir verstehen eure Sorgen,
hänn ihr am Obend zuviel g'soffe,
so isch euch e schönes Tierli nochg'loffe,
den Kater, den ihr dabei hänn im Bett,
der isch für viele beim Uffwache nit net,
und damit der Kater bleibt vor der Haustür druß,
hänge mir ihn lieber an den Narrebaum nuff,
er mag euch dort allzeit ermahne,
nit heimzugehen mit einer Fahne.

Und damit findet unsere Erklärung den Schluss,
wir wünschen euch an Fasnet kei Verdruss,
ein frohes Erwachen am nächsten Morgen,
ein Tag voll Glück und ohne Sorgen
und am Abend, do sind wir wieder alle dabei,
bei unserer edlen Narretei.

Narri-Narro

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